ZUR PERSON

Prof. Dr. Franz-Ulrich WillekeProfessor em. Dr.rer.pol. Franz-Ulrich Willeke

Bis zur Emeritierung Inhaber eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Heidelberg

Mitglied des Alfred-Weber-Instituts für Wirtschaftswisssenschaften der Universität Heidelberg.

Daten zur beruflichen Tätigkeit

Habilitation an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen für das Fach Volkswirtschaftslehre (1960).

Im Oktober 1963 Ernennung zum ordentlichen Professor für das Fach Volkswirtschaftslehre (Wirtschafts- und Sozialpolitik) durch den Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg

Lehrtätigkeit an den Universitäten Tübingen und Heidelberg (1957 – 1993):
In den Anfangsjahren Dogmengeschichte, Mikrotheorie, Ordnungspolitik (Sozialismus, Kapitalismus, Neoliberalismus). Dann systematischer Ausbau der vier Schwerpunkte Allgemeine Wettbewerbspolitik; Kartellpolitik und Zusammenschlusskontrolle; Stabilitätspolitik; Internationale Währungspolitik (für einen viersemestrigen Vorlesungszyklus im Hauptstudium).

Außeruniversitäre Vorlesungen und Seminare

1. während des „Prager Frühlings“ im Sommer 1968 auf Einladung von Kollegen der Universität Prag zum Thema Ordnungspolitik (Vergleich von Planwirtschaft und Marktwirtschaft). – Nach dem panzerbewehrten Einmarsch der sozialistischen Brüder aus dem Ostblock meldete sich später einer der prager Kollegen aus Canada als Emigrant;
2. in der Spätphase des polnischen Kommunismus im Sommer 1986 auf Einladung der Katholischen Universität Lublin in Kazimierz/Weichsel zur deutschen Ordnungspolitik und speziell zur deutschen Familienpolitik;
3. während des ersten Tauwetters des Maoismus in China im Herbst 1987 im Rahmen eines GTZ-Programms in Peking und Dalian (Pazifik) zur Außenwirtschaftpolitik vor Mitgliedern der Zentralen Planungskommission; Fortsetzung mit gleichem Teilnehmerkreis in Heidelberg in mehreren Semestern (zusammen mit meinem Mitarbeiter Dr. Helmut Less).

Wissenschaftliche Kooperationen

1. Mitglied des Vereins für Socialpolitik, Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, seit 1957; sowie Mitglied des Wirtschaftpolitischen Ausschusses dieser Gesellschaft seit 1971;
2. Mitglied eines Arbeitskreises der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt zur Ausarbeitung eines Sozialplanes für die BRD, 1968 bis 1970;
3. Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen beim Bundesminister für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 1970 bis 1998. Vorsitzender dieses Beirats von 1984 bis 1989. Der Beirat wurde 1970 als rein wissenschaftlicher Beirat neu konstituiert und ist interdisziplinär mit Bildungspolitikern, Erziehungswissenschaftlern, Psychologen, Sozialethikern, Soziologen und (knapp zur Hälfte mit) Wirtschaftswissenschaftlern besetzt.

Beteiligung an der Hochschulselbstverwaltung

Hier handelt es sich um denjenigen Tätigkeitsbereich, über den zumeist „nicht viel geredet“ wird, der aber je nach den Umständen viel Zeit und Kraft kosten kann. Diese Zeit geht im Regelfall für die Forschung verloren, denn die Lehrtätigkeit läuft im Regelfall voll weiter. Es sind zu nennen:
1. Regelmäßige Beteiligung an den Diplomprüfungen für Volkswirte als Vertreter eines Hautfaches unseres Studiengangs sowie an den Sachfachprüfungen des Instituts für angewandte Sprachwissenschaft von 1963 bis 1996;
2. Vorsitzender des Prüfungsausschusses für Diplom-Volkswirte 1965 bis 1967 und 1985 bis 1989;
3. Dekan der Philosophischen Fakultät im Amtsjahr 1968/1969 (die Professoren der Wirtschaftswissenschaften waren damals Mitglieder dieser, 68 Lehrstühle umfassenden Fakultät). Der Beginn des Amtsjahres (1.10.68) fiel „so schön“ mitten in die 68er Studentenunruhen und ließ besondere Belastungen bei der Amtsausübung ahnen, was sich bestätigte. Gleichzeitig war der Dekan von Amts wegen Mitglied der Grundordnungsversammlung zur Formulierung einer neuen Verfassung für die Universität Heidelberg. Hier wurden die neuen Gegensätze zwischen den Gruppen der Universität in stundenlangen Sitzungen in sechs langen Monaten „aufgearbeitet“;
4. Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät 1979 bis 19981. (Die Philosophische Fakultät war infolge der neuen Universitätsverfassung zum 1.1.1970 in vier Fakultäten aufgeteilt worden);
5. Geschäftsführender Direktor des Alfred-Weber-Instituts von 1972 bis 1976.