9. Die Eckwerte verfallen nicht

Die Eckwerte sind Daten ohne „Verfallsdatum“. Diese Feststellung soll zwar bislang unerkannte Irrtümer bei Erhebung der Basisdaten und deren Verarbeitung nicht ausschließen, aber die Eckwerte können durch die jeweilige weitere Entwicklung nicht ungültig gemacht werden. Beispiel: Die ersten drei genannten Eckwerte charakterisieren die angepassten nationalen Beiträge und deren Verwendung für die ersten 18 Jahre nach der Wiedervereinigung abschließend – ohne dass alle anderen in der Tabelle genannten Eckwerte daran etwas ändern würden.

Damit sind auch – wiederum abgesehen von bislang unerkannten Erhebungs- und Verarbeitungsfehlern – die auf Grundlage der ersten drei Eckwerte möglichen Ausdifferenzierungen sozusagen „gegen die Zukunft immun“. Diese Ausdifferenzierungen können beispielsweise darin bestehen zu zeigen, welches Gewicht Deutschland im Rahmen der hier begründeten Transferunion bei der Finanzierung der Nettoempfänger und im Verhältnis der Nettozahler untereinander hatte. Dies also jeweils für die ersten 18 Jahre oder Abschnitte daraus wiederum abschließend (vgl. im „Zahlmeister“, Kapitel 5, S. 63 ff., Kapitel 7, S. 91 ff.).

Andererseits schließt eine derartige „Immunität gegen den Verfall“ mögliche Ergänzungen natürlich nicht aus. Was sich an Hand der Tabelle als erstes aufdrängte, war die Hinzufügung einer weiteren Nettobelastung für den gleichen Zeitraum, wobei auch diese Ergänzung ohne Verfallsdatum ist. Anschließend ergaben sich weitere zeitliche und ökonomisch determinierte Ergänzungen, die ebenfalls für die jeweils definierten Zeiträume ohne Verfallsdatum gültig sind. Die verwendete Struktur der Tabelle ist modifizierbar. So ließe sich die Tabelle zur Betonung der Entwicklung durch Einbeziehung gesonderter Zeitabschnitte, etwa durch den Abschnitt „2009 bis 2011“, ergänzen. Künftige Eckwerte können „einfach angehängt“ werden.

Weiterlesen: 10. Schlussbemerkungen: Solidarität und Verantwortung

(aus: „Deutsche Eckwerte – Beteiligung Deutschlands am EU-Haushalt seit der Wiedervereinigung“ von Prof. em. Dr. Franz-Ulrich Willeke [PDF-Datei zum Herunterladen])